2012 haben Bürger der Stadt Mainz die Initiative ergriffen, um die als „Mahnmal“ fungierende und jahrelang wenig beachtete Ruinenkirche St. Christoph gemeinsam mit der Stadt Mainz in eine Gedenkstätte zu verwandeln. Innerhalb von drei Jahren ist es den Verantwortlichen mit Unterstützung etlicher Sponsoren und Beteiligter gelungen, ihr Ziel zu erreichen: das tausendjährige, historisch bedeutsame Gotteshaus wieder mehr zur Geltung zu bringen und ihm einen würdigen Rahmen als Gedenkstätte zuzuweisen.
Dieses einzigartige Engagement haben Peter Krawietz, der einstige Kulturdezernent der Stadt Mainz und Ferdinand Scherf, der ehemalige Lehrer für Deutsch und Geschichte und stellvertretende Schulleiter am Rabanus-Maurus-Gymnasium, nun in einem Buch dokumentiert.
Im Dezember 2012 hat sich die Initiative St. Christoph gegründet, ein Kreis engagierter Bürger, die gemeinsam mit der Stadt die Ruinenkirche erhalten wollen. Vor diesem Hintergrund hat der Verlag Bonewitz das von dem Mainzer Autor Dr. Matthias Dietz-Lenssen verfasste Buch „St. Christoph zu Mainz. Capella – Pfarrkirche – Mahnmal.“ herausgegeben. Mit diesem Band wird erstmals die gesamte Geschichte der Kirche und ihres Umfelds – von den ältesten Grabungsfunden bis zur aktuellen kommunalpolitischen Diskussion – für ein größeres Publikum greifbar.
Fachartikel von Pfarrer Michael Baunacke, Landeskonservator Dr. Joachim Glatz, Dr. Kathrin Nessel (Abteilungsleiterin Denkmalschutz, Stadt Mainz) und Andreas Schnell (Stadtplanungsamt) runden das Werk ab. Karl Kardinal Lehmann begleitet das Werk mit einem Grußwort. Der Erlös des Buches kommt St. Christoph zugute. Autor: Dr. Matthias Dietz-Lenssen / Herausgeber Stefan Schmitz / St. Christoph zu Mainz. Capella – Pfarrkirche – Mahnmal / Verlag Bonewitz. 2012 / 160 Seiten, zahlreiche Fotos / ISBN: 978-3-9813999-3-6 - Hier können Sie das Buch online bestellen.
Kleiner Kirchenführer – Inklusive Lageplan und Zeittafel
Die Gedächtnisstätte St. Christoph war circa 1000 Jahre lang eines der wesentlichsten Gotteshäuser von Mainz. Die älteste Erwähnung des Gebäudes als fränkische Adelskirche stammt aus dem Jahr 893. Am 27. Februar 1945 wurde die Pfarrkirche St. Christoph während der Luftangriffe auf die Stadt Mainz fast vollständig zerstört und später nicht mehr aufgebaut, sondern als Ruine zur Gedenkstätte für die Opfer des Krieges erklärt, sie steht zugleich als Symbol für die Bewahrung des Friedens. Um ihr einen würdigen Rahmen zuzuweisen, hat sich 2012 die Initiative St. Christoph, gegründet von Mainzer Bürgern in Verbindung mit der Stadt Mainz, des Mahnmals angenommen und Sanierungsarbeiten in und um die Kirche veranlasst. Der Platz, der um die Kirche neu entstanden ist, bringt seit 2015 das tausendjährige Gotteshaus in seiner historischen Würde, Größe und Ausstrahlung wieder mehr zur Geltung. Zum 70. Jahrestag der Zerstörung der Stadt wurde die nun gesicherte Ruine, der neugestaltete Vorplatz und die Dauerausstellung im Langhaus eröffnet und vorgestellt. Unter der Herausgeberschaft von Stefan Schmitz, der maßgeblich an der Sanierung der Gedenkstätte beteiligt ist, hat der Mainzer Autor Dr. Matthias Dietz-Lenssen die Historie der Gedächtnisstätte, von ihrer ersten Erwähnung 893 über die zahlreichen baulichen Erneuerungen und die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart, in der vorliegenden Broschüre auf 48 Seiten reich bebildert dargestellt. Der Rundgang durch die Chorkapelle, ein Lageplan des Mahnmals, eine Zeittafel sowie ein Beitrag von Hartmut Fischer ergänzen den Kirchenführer im handlichen Westentaschen-Format. „Mainz kompakt“ kostet nur 5 Euro. Das Besondere: Bei jedem Kauf des kleinen Stadtführers unterstützen Sie die Initiative St. Christoph, die sich für den Erhalt der Gedenkstätte einsetzt. Hier können Sie das Buch online bestellen.